Erschöpfung und Druck am Arbeitsplatz
Wie Stress die Entscheidungsfindung und Leistung beeinflusst
In der heutigen Arbeitswelt stehen viele Führungskräfte und MitarbeiterInnen unter einem enormen Druck. Eine aktuelle Studie wirft einen Blick auf die zentralen Fragen:
Welche Auswirkungen haben Arbeitsdruck und Erschöpfung auf die Entscheidungsqualität und Leistungsfähigkeit und wie können diese Effekte reduziert werden?
In vielen Bereichen erleben Beschäftigte, wie hohe Anforderungen, Ressourcenmangel und Erschöpfung ihre Entscheidungsprozesse und Leistungen beeinträchtigen. Hohe Erwartungen an Effizienz und Produktivität fordern das Maximum an Selbstregulation und Ressourcenmanagement.
Wie wirkt sich Stress und Ressourcenmangel auf Entscheidungen aus?
Die Forschung zeigt, dass bei MitarbeiterInnen, die dauerhaft unter Druck stehen, häufig ihre kognitive Leistungsfähigkeit sinkt. Dies erhöht das Risiko für Fehler. Davon sind sowohl operative als auch strategische Entscheidungen, die langfristige Auswirkungen haben können, betroffen. Unter hoher Belastung neigen Menschen eher zu impulsiven als analytischen Entscheidungen. Sind keine ausreichende Ressourcen vorhanden – etwa durch Unterstützung, Zeit oder Personal, werden gründliche Analysen oft durch schnelle, suboptimale Entscheidungen ersetzt.
Besonders Führungskräfte, die eine geringe Selbstregulation aufweisen, sind bei hoher Belastung anfälliger für fehlerhafte Entscheidungen. Die Forschung zeigt, dass Menschen, die in der Lage sind, sich selbst effektiv zu regulieren, unter Druck mit den Herausforderungen besser umgehen können. Sie schaffen es, ihre Ressourcen gezielter einzusetzen und Aufgaben zu priorisieren, was die Entscheidungsqualität und die Teamleistung insgesamt positiv beeinflusst.
Selbstregulation als Schlüsselkompetenz
Eine hohe Fähigkeit zur Selbstregulation, erweist sich als essenziell, um den eigenen Handlungsspielraum auch in stressigen Situationen zu wahren. Selbstregulation hilft nicht nur dabei, den Stress besser zu managen, sondern kann auch systematisch gefördert werden. Einzelcoachings bieten einen geschützten Raum, individuelle Strategien zu entwickeln, um auch bei hoher Belastung konzentriert und lösungsorientiert zu handeln.
Die Arbeit an der eigenen Selbstregulation, ist daher von großer Bedeutung: Die Teilnehmenden lernen, wie sie kognitive Ressourcen bewusst einsetzen, Belastungen ausgleichen und ihre Entscheidungsqualität verbessern können. Führungskräfte, die über eine hohe Selbstregulation verfügen, sind in der Lage, Anforderungen gezielt zu steuern und ihre Aufgaben klarer zu strukturieren. Diese Fähigkeit ist besonders in agilen Arbeitsumfeldern von Vorteil, da sie eine stabile Entscheidungsbasis schafft und die Anpassungsfähigkeit erhöht.
Wie kann Selbstregulation und Resilienz gefördert werden?
Aufgrund steigender Anforderungen und der zunehmenden Arbeitsverdichtung wird deutlich, dass Selbstregulation, Resilienz und Stressbewältigung zentrale Kompetenzen für Führungskräfte und MitarbeiterInnen sind. Um die negativen Effekte von Stress und Erschöpfung zu mindern, können Unternehmen verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Individuelle Trainings und Einzelcoachings zur Selbstregulation: Die gezielte Arbeit an Resilienz und Stressbewältigung kann MitarbeiterInnen helfen, die eigenen Stressquellen zu erkennen und neue Handlungsstrategien zu entwickeln. So können sowohl Führungskräfte als auch Teams ihre Belastbarkeit stärken.
- Eine optimale Arbeitsumgebung fördern: Unternehmen, die auf flexible Arbeitszeitmodelle setzen und eine gute Balance zwischen Leistung und Regeneration unterstützen, schaffen eine Arbeitsumgebung, in der Beschäftigte ihre Ressourcen effizient einsetzen können.
- Passende digitale Tools zur Strukturierung und Priorisierung: Digitale Plattformen, die Aufgaben bündeln und strukturieren, können den Entscheidungsfluss effizienter gestalten. Gerade Führungskräfte, die komplexe Teams leiten, profitieren von diesen Technologien, die ihnen helfen, die Übersicht zu bewahren und ihre Kräfte gezielter einzuteilen.
- Eine nachhaltige Führungskultur fördern: Unternehmen, die eine empathische und transparente Führungskultur leben, schaffen ein Umfeld, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Stabilität und Struktur gibt. Eine solche Kultur fördert nicht nur die Zufriedenheit und Bindung, sondern wirkt sich auch positiv auf die Qualität von Entscheidungen und die Teamleistung aus.
Hohe Arbeitsanforderungen und ein Mangel an Ressourcen können die Entscheidungsqualität und Leistungsfähigkeit von Führungskräften und MitarbeiterInnen erheblich beeinträchtigen. Die Fähigkeit zur Selbstregulation ist daher ein zentraler Ansatz, um die negativen Effekte von Stress zu minimieren. Unternehmen, die auf gezielte Förderung durch Coaching und nachhaltige Unterstützungssysteme setzen, verbessern nicht nur die Arbeitsqualität ihrer Teams, sondern sorgen auch für stabile und resiliente Beschäftigte.
Fünf praxiserprobte Hacks, um Stress am Arbeitsplatz zu reduzieren und die eigene Entscheidungsfähigkeit zu verbessern:
1. Mikropausen einlegen
Stress lässt sich oft schon durch kurze Pausen im Arbeitsalltag mindern. Mikropausen von nur zwei bis drei Minuten, in denen bewusst geatmet oder die Augen vom Bildschirm abgewendet werden, helfen dem Gehirn, sich zu erholen. Regelmäßige Mini-Auszeiten beugen Erschöpfung vor und verbessern die Konzentration.
2. Prioritäten visualisieren
Eine klare Übersicht der Aufgaben hilft, Entscheidungen zielgerichteter zu treffen. Tools wie Kanban-Boards oder einfache To-Do-Listen, bei denen Aufgaben nach Priorität geordnet werden, schaffen Struktur. Wer den Fokus auf die wichtigsten Aufgaben lenkt und weniger Dringliches bewusst ausklammert, reduziert den inneren Druck und behält die Kontrolle über das Arbeitspensum.
3. Bewusstes „Nein“ sagen
Die Fähigkeit, Aufgaben abzulehnen, schützt vor Überlastung. Gerade bei hoher Arbeitsbelastung sollte regelmäßig überprüft werden, welche Aufgaben wirklich nötig sind und welche weitergegeben oder verschoben werden können. Ein höfliches und bestimmtes „Nein“ zu unnötigen Zusatzaufgaben schafft Zeit und Raum für wesentliche Aufgaben.
4. Kurze Reflexionsübung am Tagesende
Den Tag mit einer kurzen Reflexion abschließen. Ein bis zwei Minuten genügen, um sich drei Fragen zu stellen: Was lief gut? Was hätte besser laufen können? Was ist für morgen wichtig? Diese Übung schärft den Fokus, verbessert das Selbstbewusstsein und bereitet den Geist für den nächsten Arbeitstag vor, ohne dass belastende Gedanken mit in den Feierabend genommen werden.
5. „Morgen-Routine“ mit 5-Minuten-Meditation
Der Arbeitstag lässt sich mit einer kurzen Meditations- oder Atemübung beginnen, um die innere Ruhe zu stärken. Schon wenige Minuten, in denen der Fokus auf dem Atem liegt oder eine einfache Meditations-App verwendet wird, erhöhen die Konzentrationsfähigkeit und verbessern die innere Balance für den gesamten Tag.
Empfehlung: Business Caching als nachhaltige Lösung zur Stressbewältigung
Business Coaching bietet eine wirksame Möglichkeit, die Selbstregulationsfähigkeiten von Führungskräften und MitarbeiterInnen zu fördern. Maßgeschneidert und professionell werden spezifische Herausforderungen im Umgang mit Stress identifiziert und individuelle Lösungen entwickelt. Eine wertvolle Investition, die nicht nur die persönliche Leistungsfähigkeit und Resilienz steigert, sondern auch die Entscheidungsprozesse stabilisiert.
Interesse an einer persönlichen Begleitung? Nehmen Sie Kontakt mit mir auf, um gemeinsam die besten Ansätze für nachhaltige Entlastung und beruflichen Erfolg zu entwickeln.
Renate Freisler